Wie alles begann…
2006 übernahmen die damaligen Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Leoschule eine Patenschaft für ein kolumbianisches Mädchen.
Die Idee dazu entstand durch die Unterrichtsreihe „Eine Welt“ im Religionsunterricht. Als Religionslehrerin nahm Frau Fernholz damals Kontakt mit den Schwestern des Ordens „Vom armen Kinde Jesus“ auf. Schnell fand sich ein Patenkind, das dringend Unterstützung benötigte.
Zwei Schwestern, Schwester Clara Alicia und Schwester Johann Baptist, die Frau Fernholz durch die Ordenstätigkeit am Gymnasium Marienberg kannte, wurden in die Schule eingeladen. Da beide in Kolumbien das Elend der Kinder miterlebt hatten bzw. als Ärztin noch miterleben, konnten sie den Kindern erzählen, in welcher Armut die Menschen dort leben. Schwester Teresina, die in Kolumbien lebt, vermittelte uns dann das oben erwähnte Patenkind.
Juliana lebte damals noch bei ihrer Tante, die aber selbst so arm war, dass sie Juliana keine Schulausbildung ermöglichen konnte. Die Eltern von Juliana hatten sich getrennt und waren jeweils eine neue Beziehung eingegangen. Für Juliana war dort kein Platz mehr.
Als die Schüler und Schülerinnen von dieser misslichen Situation hörten, waren ganz schnell viele bereit, Juliana zu unterstützen.
Ein Feuer der Hilfsbereitschaft entfachte sich. Es kamen monatlich 60,00 € zusammen, die ohne Abzüge direkt für unser Patenkind bestimmt waren. Spenden von Trödelmärkten, vom Weihnachtsbasar und anderweitige Geldbeträge erhöhten die monatliche Überweisung.
Dank Internet und Fax entstand ein reger Kontakt zu Juliana. Wir tauschten Bilder aus, schickten Briefe an sie und erhielten Antwort von ihr. In ihren Briefen beteuerte sie immer wieder, wie dankbar sie für unsere Hilfe war.
Bald kam jedoch die Zeit, dass die Viertklässler entlassen wurden. Wie sollte es mit der Patenschaft weitergehen?
Die Kinder beschlossen, Referate über das Projekt in den anderen Klassen zu halten, um so das Bestehen der Patenschaft zu erhalten. Dies fand große Resonanz. Es beteiligten sich wiederum so viele Schüler und Schülerinnen, dass für Juliana der Verbleib im Internat gesichert war.
Wie ging es weiter?
Seit 2008 beteiligten sich alle Klassen an der Patenschaft, so dass für Juliana im vollen Umfang gesorgt war.
Mittlerweile ist es an der Leoschule Tradition, dass die Schwestern des Ordens uns jährlich besuchen. Mit den Schilderungen und aktuellen Bildern zu ihrer Arbeit wecken Sie jedes Jahr aufs Neue das Verantwortungsgefühl der Kinder. Durch ihr Engagement und das der Kinder unterstützen wir heute nicht mehr einzelne Kinder, sondern mittlerweile eine Kita, die durch unsere Spenden die Lebenssituation der Kinder verbessern kann.
Durch dieses Projekt ist nicht nur Unterstützung für andere möglich, vielmehr wird die Verantwortung für den Mitmenschen geweckt, was besonders in der heutigen Zeit wichtig ist.